Kontext
Nachhaltigkeit & Papierverpackung
Tradition in Nutzung – Innovation in Produkten und Kommunikation
Case Study
Braunes ‚Recycle’-Papier ist ein traditionelles und lange eher unscheinbares und beiläufig genutztes und damit selbstverständliches Verpackungsmaterial – z.B. als Packpapier, Tüte oder Tragetasche, usw.
Es verlangt wenig Gewöhnung und Umstellung.
Im Kontext von Klimakrise und Nachhaltigkeit ist es heute zum Außenauftritt vieler Neuprodukte avanciert – so in den Bio-Läden oder den Bioabteilungen vom Discounter bis zum Drogeriemarkt, die darüber auch ihren „Öko“/“Bio“-Inhalt promoten. Das Kommunikationsdesign wirbt mit dem Außen auch für das Innen und für Glaubwürdigkeit und Vertrauen in Produkt und ‘Social Responsibility’ des Unternehmens.
Die ‚naturfarbene’ Papier-Verpackung erhält bereits als Material den Status eines ‚Gegenspielers’ zu Plastik-Verpackung. Es ist quasi ‚unbelastet’ und steht für Aufbruch in den achtsamen Umgang mit hochwertigeren Naturstoffen.
Plastik-Verpackung ist aktuell fast gleichbedeutend mit ‚Umwelt-Vermüllung’ – Verzicht auf sie signalisiert die Bereitschaft, zu handeln und neue Wege zu gehen.
Symbolik und Emotionalität
Verpackungen versinnlichen Nachhaltigkeit in Herstellung und Material
Im Bild ihres Herstellungsprozesses: Ihr Recycling-Aussehen ist ein Ausweis für den umweltschonenden, weniger industriell aufwendigen Herstellungsprozess, für den Verzicht auf industriellen Finish wie Bleichen und Färben. Sie erhalten damit das innere ‘Gütesiegel’ insgesamt ressourcenschonend zu sein.
Im Bild ihrer Materialqualitäten: Besonders die in ihrer halb noch ‘rohen’ Materialqualität erlebte naturnahe Beschaffenheit vermittelt den Eindruck von Nachhaltigkeit und unterstützt emotional eine materialnahe Bindung an Natur. Haptisch etwas rau, braune „naturnahe“ „Recycling-Farbe“ – Unbearbeitet, ungefärbt, „ungeschönt“. Im Auftritt schlicht und funktional, „schmucklos“, ohne „Extras“ und gerade dadurch „schön“.